Die Hausordnung

 

Die Hausordnung

 

 

Neulich deucht mich, hab‘ ich folgendes gelesen,

in einem deutschen Hause ist’s wohl gewesen:

 

§1 Fremder komm, tritt ein

     und bring Fried‘ herein.

    Wenn du ein Angreifer aber bist,

    ist mein Wille, daß ihr alle wißt:

    Dies Haus kann zu deinem Grabe werden;

    aufgefunden wirst du dann, liegend auf der Erden.

 

§2 Fremder, wenn du Frieden von diesem Hause nimmst,

     könnt‘ es das letzte sein, das du auf dieser Erd‘ beginnst.

    Drum wisse dies, und merk dir’s gut:

    Aus ist‘s mit dir, gerät der Hausherr erst in Wut!

    Seiner Lieben Leben wird teuer er verkaufen,

    und du, du  mußt durch die Hölle laufen.

 

§3 Willst du gar den Islam uns bringen,

     zum Gebetsteppich uns zwingen,

     so wirst du erfahren

     daß unsern Glauben wir bewahren;

    unsern Gott nur loben,

    uns widersetzen eurem Toben!

 

§4  Drum ist’s eine Überlegung wert,

     daß der Hausherr hier sich wehrt.

     Er trägt kein Opfermal auf der Stirn,

    hat aber Freiheit und Fried‘ im Hirn

    Drum ist’s ein gefährlich‘ Ding,

    jenen zu reizen, wenn man Fehde ihm bring..

 

§5  Steht er erst mit dem Rücken zur Wand,

     wird er kämpfen mit Eisen und harter Hand.

     Ein Hauen und Stechen wird es geben,

    der Preis, der ist das Überleben.

    Mit Donnern und mit Feuerspeien,

    wird dem Hausrecht Geltung er verleihen.

 

    So hab‘ neulich ich es gelesen,

    oder ist’s in meinem Kopf gewesen?

    Einerlei, ich weiß es nicht,

    in Gefahr lebt jedoch, wer den Frieden bricht.

   Gesünder als das Schwert zu heben,

   ist’s doch mit andern in Fried zu leben.

 


 

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