Die Roverne


 

Die Roverne, die ist ein nützlich‘ Ding,

in welcher man Sachen zur Baustell‘ bring.

Ein jeder der dies Dingens kennt,

gemeinhin es Schubkarre nennt.

Aber bei uns im Frankenland

ist’s als Roverne weit bekannt.

Die Roverne ist ein nützlich‘ Ding,

in der auch schon manch‘ Trinker hing.

 

Einst trieb ein Jüngling heftig es beim Saufen,

hernach konnt‘ er gar nicht mehr laufen.

Doch ein gleichgesinnter Jüngling mit Bedacht,

hat den Trunkenbold zu sich nach Haus gebracht.

Zwar war der nasse Bube ziemlich schwer,

drum lief der zweite nach Haus und holte Hilfe her:

Selbst des Gehens kaum noch mächtig,

erschien ihm die Schubkarre gut und prächtig.

 

An ihr tapfer festgehalten und zum hilflosen Kumpan gesteuert,

torkelt der Jüngling, der zuvor jenem die Freundschaft beteuert.

Weil der schwere Schelm, dieser trunk’ne Racker

Bier und Schnaps gesoffen, und dies ganz wacker,

ist der itzo des Gehens nicht mehr mächtig;

torkelt, lallt und speit ganz prächtig.

Drum wird die Karre hinterm Zecher aufgebahrt,

 dieser hineingeschubst und los geht sie, die kühne Fahrt.

 

Im Zickzack die Gass‘ entlang,

nach Hause führt der Drang.

Regelmäßig wird Rast eingelegt,

 die Karre hernach weiter bewegt.

Der darinnen liegt, ruht bald tief in das Schlafes Armen,

der sie schiebt plagt sich sehr, ein Bild zum Erbarmen.

Das elterliche Anwesen ist so bald erreicht,

zum Glück, da dem Jüngling das Knie langsam erweicht.

 

Der Süffel wird in der Eisenwanne in die Garage verfrachtet,

daselbst hat er in jener dann auch hilflos übernachtet;

am andern Morgen, nach etlichen Stunden

hat der erstaunte Opa ihn dort gefunden.

Dies hat man mir so zugetragen,

in wilder Zeit, in vergang’nen Tagen.

Daher denk‘ ich abschliessend mir,

sie gehör’n zusammen, die Roverne, der Schnaps und das Bier.


 

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